Die Entdeckung zahlreicher mittelalterlicher Pilgerzeichen bei Ausgrabungen im Stader Hansehafen 2012/13 gab den Blick in eine unbekannte Welt frei: Auch in Norddeutschland waren bis zur Reformation viele Menschen unterwegs zu den großen Pilgerkirchen Europas, aber auch zu zahlreichen heute völlig vergessenen Wallfahrtskirchen in der eigenen Heimat.
Angeregt von diesen Funden ist es das Ziel unseres Projektes, die mittelalterliche Wallfahrtsgeografie in Norddeutschland, besonders im Elbe-Weser-Raum zu erforschen. Neben den ehemaligen Wallfahrtskirchen und -kapellen sollen auch norddeutsche Reisende auf dem Weg zu den großen Pilgerkirchen im römisch-deutschen Reich sowie nach Santiago de Compostela, Rom und Jerusalem in den Blick genommen werden. Einen Schwerpunkt der Forschung bilden die Klöster, Stifts- und Domkirchen Niedersachsens. Das auch Protestanten als Heilig-Land-Pilger in der frühen Neuzeit eine Rolle spielen sollen, ist ebenso eine Besonderheit des Projektes, wie der Blick auf evangelische Wallfahrten zu sogenannten „Wunderbrunnen“.
Das Forschungsprojekt wurde im April 2019 durch eine Tagung ergänzt, bei der erste Ergebnisse vorgestellt und neue Anregungen gegeben wurden.
Hier auf der Internetseite berichten wir im Blog über aktuelle Ergebnisse des Projekts.
Die Forschungsergebnisse werden 2020 von den Museen Stade und Lüneburg in einer Doppelausstellung vorgestellt. Dazu erscheint ein opulenter Begleitband. Darüber hinaus ist eine langfristige touristische Inwertsetzung ehemaliger Wallfahrtsorte der Metropolregion Hamburg geplant.