Es ist über 35 Jahre her, dass sich eine große deutsche Ausstellung dem Pilgern im Mittelalter gewidmet hat. Erstmals wurde nun im Rahmen eines umfassenden Forschungsprojekts die spätmittelalterliche Wallfahrtsgeographie Norddeutschlands untersucht. Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse der Studien und entführt die Besucher*innen in eine uns heute fremd anmutende Welt mit einer vielfältigen Frömmigkeitskultur.
Dabei ist uns das Thema Pilgern heute wieder nähergekommen, nachdem die Reformation der Heiligenverehrung in Norddeutschland ein jähes Ende setzte. Die Schau nimmt uns mit zu den Ursprüngen des Pilgerns und macht deutlich, wie komplex die Vorstellungswelt vor über 500 Jahren war. Während Pilgerreisen heute ein mehr oder minder spirituelles Erlebnis sind oder einfach ein Synonym für entschleunigte Wanderungen, waren sie früher essentiell zur Erlangung des ersehnten Seelenheils und zur Bewältigung des alltäglichen Lebens. Ausgangspunkt für den Stader Teil der Ausstellung sind die spektakulären Pilgerzeichenfunde aus dem historischen Hansehafen, die den bislang größten Fundkomplex dieser Art in Deutschland überhaupt darstellen. Diese mittelalterlichen Bildzeichen eröffnen uns einen Blick auf die vielfältigen Geschichten hinter den früheren Pilgerstätten in Norddeutschland und tragen maßgeblich zu ihrer Identifizierung bei.
Weitere Informationen finden Sie auf der Ausstellungsseite des Museums Schwedenspeicher.